World Competitiveness Index 2016: Schweiz verdrängt USA
Die Schweiz gehört zu den wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt. Im World Competitiveness Index 2016 überholt die Schweiz sogar die USA und landet hinter Hongkong auf dem zweiten Platz.
(Quelle: IMD World Competitiveness Scoreboard 2016)
Das Institute for Management Development (IMD) veröffentlichte Ende Mai den World Competitiveness Index 2016. Die Schweiz schneidet in diesem Ranking hervorragend ab und konnte vom vierten auf den zweiten Platz aufsteigen. Damit verdrängt die Schweiz die USA, welche das Ranking lange anführte und sich jetzt auf dem dritten Platz wiederfindet. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu ermitteln wurden verschiedene Faktoren in über 61 Ländern gemessen. Besonders hohen Einfluss auf das Ranking haben die vier Kernfaktoren:
- Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
- Effizienz der Verwaltung
- Effizienz der Unternehmen
- Infrastruktur
Schweiz ist widerstandsfähig
Die Schweiz verdankt ihren Aufstieg insbesondere der widerstandsfähigen Wirtschaft, die den Euro-Franken-Schock und die Wirtschaftskrise ohne permanente Schäden überstanden hat. Positiven Einfluss hatte auch die liberale Arbeitsmarktpolitik, die gute Infrastruktur, die hohe Produktivität und die unkomplizierte Verwaltung. Negativen Einfluss hatten vor allem die Währungspolitik der Nationalbank, die staatliche Unterstützung von gewissen Branchen und die hohen IT-Kosten.
USA wird verdrängt
Die USA verliert ihre langjährige Führung im IMD-Ranking aufgrund des „Trump-Faktors“. Die politische Stabilität eines Landes hat einen grossen Einfluss auf die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, sagt Ökonomieprofessor Arturo Bris vom IMD. Die Ungewissheit der wirtschaftlichen Folgen einer Wahl von Donald Trump war demnach auch der Grund für den Abstieg der USA im Ranking. Negativen Einfluss hatten auch die alternde Infrastruktur sowie der langjährige Streit zwischen Republikanern und Demokraten. Dennoch bleibt die amerikanische Wirtschaft eine der innovativsten und dynamischsten der Welt.
Hongkong als Tor zu China
Hongkong führt das IMD-Ranking dieses Jahr zum ersten Mal an. Positiv bewertet wurden die niedrigen regulatorischen Anforderungen im Finanz- und Kapitalmarkt, der freie Kapitalverkehr, die effiziente Verwaltung und die transparente Besteuerung. Zusätzlich profitiert Hongkong vom Status des „Eingangstor zum chinesischen Markt“, der die Stadt zur ersten Anlaufstelle für Unternehmen macht, die eine Expansion in den riesigen chinesischen Binnenmarkt anstreben.
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel der NZZ von Jean-Pierre Kapp und der Pressemitteilung des IMD World Competitiveness Center vom 30. Mai 2016.