Von Michele Blasucci, 12. Januar 2010

Gründung ausschliesslich mit Sacheinlagen: hat dies eine Auswirkung auf die Seriosität?

Wie Sie den Betrag für das Stammkapital Ihrer GmbH oder das Aktienkapital Ihrer AG aufbringen ist grundsätzlich Ihnen überlassen. Von “nur Bargeld” bis zu “nur Sacheinlagen” ist grundsätzlich alles möglich. Entscheidet man sich für eine reine Sacheinlagegründung kann dies unter Umständen aber eine Auswirkung auf die wahrgenommene Seriosität haben.

Wer sich für eine Sacheinlagegründung, also eine qualifizierte Gründung, entscheidet, ist gegenüber der “regulären” Bargründung mit verschärften Anforderungen konfrontiert. Diese führen auch zu mehr Fragen, unter anderem: hat die reine Sacheinlagegründung einen Einfluss auf die wahrgenommene Seriosität der AG oder GmbH? Hier zu einige praktische Überlegungen:

Die Sacheinlagegründung wird im Handelsregister publiziert und zwar inklusive den eingebrachten Sachen und deren Werten. Ihre Kunden und Lieferanten können sich also problemlos selber ein Bild machen. Die Frage, was man für seriöser hält, kann jede Person für sich selbst beantworten: Eine GmbH welche mit CHF 20’000 in bar gegründet wurde oder eine, welche mit einem Auto im Wert von CHF 17’000 und Büroeinrichtung im Wert von CHF 3’000 gegründet wurde. Bei der Zweiten stellt sich die Frage, ob sie denn auch über genügend Bargeld verfügt um z.B. erste Rechnungen zu bezahlen. Oftmals werden darum Gründungen welche ausschliesslich mit Sacheinlagen finanziert werden als unseriös betrachtet, da diese Firmen zumindest aus Sicht eines Aussenstehenden über wenig oder keine liquiden Mittel verfügen. Aus diesem Grund verlangen auch viele Ämter bei solchen Firmengründungen eine Vorauszahlung.

Zu ergänzen ist, dass Sacheinlagegründungen teurer sind als Bargründungen. Vor allem die Kosten für die Prüfung des Inventars der eingelegten Gegenstände durch einen Revisor fallen ins Gewicht. Je nach dem wieviele und was für Wertgegenstände Sie einlegen möchten, kann diese Prüfung bis zu CHF 2’000 kosten. Es lohnt sich also eher nicht den Betrag für das Eigenkapital der neuen Unternehmung aufzubringen, indem man viele nicht sonderlich wertvolle Gegenstände einbringt, welche vielleicht auch noch schwierig zu schätzen sind. Wenn Sie sich für eine Sacheinlagegründung entscheiden, dann verwenden Sie so weit als möglich Gegenstände mit hohem Wert (z.B. Autos, Grundstücke, o.ä.) und solche deren Wert einfach nachzuprüfen ist. Dies stärkt auch das Vertrauen Ihrer Kunden und Liferanten, da es seriöser wirkt.

Insgesamt lässt sich somit sagen, dass eine Gründung ausschliesslich mit Sacheinlagen insgesamt zu Mehraufwand führt und in Sachen Seriösität nicht sonderlich positiv bewertet wird. Wurde allerdings schon viel Geld in Anschaffungen investiert, die einen Wert von min. CHF 20‘000 aufweisen und sind keine weiteren flüssigen Mittel vorhanden, so bleibt oft nur diese Variante der Gründung. Vielfach lässt sich aber auch eine Bargründung verwirklichen, indem man z.B. einen Kredit aufnimmt oder die Hypothek erhöht. Lassen Sie sich unbedingt vor der Gründung beraten. Bei STARTUPS.CH ist eine solche Beratung immer inklusive.

Mehr Details zur Sacheinlagegründung finden Sie in unseren Blogbeitrag die Sacheinlagegründung sowie in unserer Kategorie Sacheinlage & Sachübernahme.

Ihre Firmengründung oder Umwandlung führen Sie am besten über STARTUPS.CH aus! Bei STARTUPS.CH werden Sie vor und nach Ihrer Firmengründung professionell beraten. Sie können sich hier für ein Beratungsgespräch anmelden oder kostenlos Unterlagen anfordern.

Auf STARTUPS-TV können Sie interessante Filmbeiträge zum Thema “Erfolgreiche Firmengründung” schauen – mit vielen Informationen, Tipps und Tricks.