Mezzanine Finanzierung
Neben den klassischen Finanzierungsarten von Fremdkapital und Eigenkapital gibt es noch die Mezzanine Finanzierung, auch Zwischenfinanzierung genannt. Sie gliedert sich zwischen den beiden klassischen Finanzierungsarten ein. Die wichtigsten Arten der Mezzaninen Finanzierung sind das Partiarische Darlehen, sowie das Wandeldarlehen. Besonders für Startups ist diese Finanzierungsart interessant.
Charakterisierung der Mezzaninen Finanzierung
Mezzanine Finanzierungen sind zwischen dem Fremdkapital und dem Eigenkapital anzusiedeln und besitzen Eigenschaften von beiden klassischen Finanzierungsarten. Gegenüber dem regulären Fremdkapital sind sie nachrangig, dem Eigenkapital gegenüber vorrangig. Gemeinsam mit Fremdkapital haben sie, dass Schuldzinsen für die Unternehmung steuerlich abziehbar sind. Zudem kommt dem Kapitalgeber kein direktes Mitspracherecht zu. Wirtschaftlich weisen sie tendenziell eher Eigenkapitalcharakter auf. Sie sind langfristig ausgestaltet, meist nicht zweckgebunden und typischerweise profitiert der Kapitalgeber an der Wertsteigerung der Unternehmung. Gemäss Empfehlungen des Bundes lohnt sich eine Mezzanine Finanzierung ab einem Betrag von zwei Millionen Franken (KMU-Portal des Bundes). Besonders für Startups kann diese Möglichkeit von Finanzierungen attraktiv sein, da sie dem etwas höheren Risiko der Investition gerecht wird und aufgrund einer Beteiligung an der Wertsteigerung der Unternehmung, für Investoren interessant ist.
Partiarisches Darlehen
Eine der gängigsten Formen der Mezzaninen Finanzierung ist das Partiarische Darlehen. Dabei handelt es sich um ein langfristiges Darlehen, dessen Rückzahlung sich in einen fixen Grundzins und einen vom Erfolg abhängigen Bestandteil gliedert. Denkbar ist z.B. ein bestimmter Anteil am Umsatz oder dem Gewinn. Das Verhältnis zwischen Grundzins und erfolgsabhängigem Bestandteil kann dabei variieren und frei vereinbart werden. Diese Version ist lukrativ für Finanzierungen mit erhöhtem Risiko. Durch den Fremdkapital-Charakter kommt es zudem zu keiner Veränderung der Eigentums- und Mitspracheverhältnissen. Jedoch ist es teurer als das reguläre Fremdkapital.
Wandeldarlehen
Ebenfalls weit verbreitet ist das Wandeldarlehen. Hierbei wird ein längerfristiges Darlehen bezahlt. Der erfolgsabhängige Bestandteil der Rückzahlung besteht hier darin, dass der Kapitalgeber unter gewissen, zuvor definierten, Voraussetzungen das Recht erhält, das Darlehen in Eigenkapital umzuwandeln. Wird von dieser Möglichkeit kein Gebrauch gemacht, so ist das Darlehen inkl. Grundzins auf Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Ein Vorteil dieser Variante besteht darin, dass je nach Ausgestaltung des Darlehens, im Fall der Ausübung des Wandelrechts, kein Kapital aus der Unternehmung ausbezahlt werden muss. Jedoch führt diese Ausübung zu einer Veränderung der Eigentums- und Mitspracheverhältnissen.