Interview mit Elisabeth Brand von BRANDCREATIONS
In der heutigen Welt reicht es oftmals nicht mehr, ein gutes Produkt oder eine gute Dienstleistung anzubieten. Man muss über eine Marke verfügen, die eine Beziehung zu den Kunden aufbaut. Hier kommt BRANDCREATIONS ins Spiel. Das vor zwei Jahren über STARTUPS.CH gegründete Unternehmen ist auf Marketing, Kommunikation und Unternehmensevents spezialisiert. STARTUPS.CH traf die Gründerin und Geschäftsführerin Elisabeth Brand zu einem Interview, in welchem sie über die Herausforderungen und Freuden des Lebens als Unternehmerin spricht.
Das Team von BRANDCREATIONS: Angela Chenevard, Elisabeth Brand, Karin Kurz Litscher und Marlen Hiestand (v.l.n.r.)
BRANDCREATIONS wurde 2015 von Elisabeth Brand gegründet. Zuvor war sie Marketingleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung eines erfolgreichen Unternehmens. Mit ihrem eigenen Unternehmen bietet Frau Brand individuelle Marketing- und Kommunikationsmassnahmen an. Zudem organisiert sie Events wie Firmenjubiläen sowie Kunden-, Marketing- oder Golfevents.
Frau Brand, Sie hatten zuvor in einem Unternehmen Karriere gemacht. Was hat Sie dazu bewegt, dies hinter sich zu lassen und sich selbstständig zu machen?
Einerseits war es der Wunsch nach einer neuen Herausforderung, andererseits die Vorstellung mein eigener Chef zu sein und die volle Verantwortung zu übernehmen. Das Wichtigste jedoch war meiner Passion, Marketing- und Eventkonzepte zu entwickeln, Rechnung zu tragen. Für mich ist es weit mehr als Konzepte entwickeln, weil wir unsere Projekte mit Herzlichkeit, Begeisterung und Professionalität umsetzen. Die positiven Rückmeldungen unserer Kunden sind die grösste Wertschätzung und bestätigen uns, dass wir das Richtige tun.
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist sehr spannend und oft begleitet von vielen offenen Fragen. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Obwohl ich in einer GLE mitgewirkt habe und weiss, wie Unternehmen funktionieren, ist es ganz anders, selber Unternehmerin zu sein. Ich habe in der Gründungs- wie auch in der Aufbauphase enorm viel dazugelernt. Obwohl es unser Beruf ist, Marketing- und Kommunikationsmassnahmen wie Webseite, Flyer, Drucksachen usw. zu kreieren, war es auch für uns anspruchsvoll, die eigene Marke zu formulieren und zu präsentieren. Aber am Ende geht es genau darum, die eigenen Werte nach aussen zu tragen. Der schwierigste Teil ist aus meiner Sicht die Akquisitionsphase. Die ersten Kunden zu gewinnen verlangt viel Disziplin, Durchhaltevermögen und positives Denken. In solchen Zeiten tauchen ab und zu Zweifel auf und man fragt sich, schaffen wir das und können wir die benötigten Investitionen tragen. Das ist oft nicht einfach und es hilft, sich an seinen Stärken zu orientieren und den Humor nicht zu verlieren.
Wie hat sich Ihr Leben seit der Gründung verändert?
Mein Leben hat sich stark verändert. Ein eigenes Unternehmen vereinnahmt das ganze Denken, man muss sich Freiräume schaffen, um die Balance nicht zu verlieren. Wir sind vier Partnerinnen und arbeiten sehr individuell. Unsere Kreativmeetings finden an den unterschiedlichsten Orten statt, im Sommer sogar draussen. Somit hat sich die Tagesstruktur – am Morgen in ein Büro fahren und am Abend wieder zurück – völlig aufgelöst. Wir haben alle viel Freiheit gewonnen. Das ist Lebensqualität. Gleichzeitig muss man aber lernen, mit dieser Freiheit umzugehen.
Heutzutage ist es besonders wichtig, nicht nur ein tolles Produkt bzw. eine tolle Dienstleistung anzubieten, sondern mit dem Kunden eine Beziehung aufzubauen. Inwieweit denken Sie, dass diese Kundenbeziehung der Digitalisierung unterliegt?
Eine Kundenbeziehung kann niemals der Digitalisierung unterliegen. Im Gegenteil. Jedes Geschäft ist ein Personenbusiness – unseres ganz speziell. Nur in persönlichen Gesprächen mit einem Kunden kann Vertrauen aufgebaut werden, darauf fokussieren wir uns auch bei der Akquise. Ich glaube sogar, dass mit der Digitalisierung der Wunsch nach persönlichen Gesprächen grösser geworden ist.
Was macht Ihnen besonders Spass am Leben als Unternehmerin und Geschäftsführerin eines Startups?
Besonders mag ich, dass wir durch unsere Dienstleistungen unterschiedliche Menschen und Unternehmen kennenlernen. Erst wenn wir sie richtig verstehen, können unsere massgeschneiderten Konzepte ihre volle Wirkung entfalten. Deshalb geniesse ich auch das Netzwerken, denn durch das Zusammentreffen und den Austausch mit Menschen entstehen neue Ideen und Projekte. Natürlich schätze ich auch die Entscheidungsfreiheit und das Abwägen, welche Folgen eine Entscheidung in jeder Hinsicht haben kann.
Eine abschliessende Frage: was ist Ihr Rat an angehende Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen?
Als erstes braucht es eine Idee, die man mit Herzblut und Leidenschaft verfolgt und eine Strategie, wie man diese Idee auf den Markt bringen will. Für mich war die Erstellung eines Businessplans ausschlaggebend, weil man sich dadurch mit allen Themen auseinandersetzen muss und weil klar wird, ob das überhaupt geht. Eine grosse Entlastung ist ein gewisses finanzielles Polster, das einem die Startinvestitionen und den Verzicht auf einen Lohn in der Startphase erlaubt.
Frau Brand, wir danken Ihnen herzlich für dieses spannende Interview.