Das müssen Sie bei der Miete von Geschäftsräumen beachten
Wer ein eigenes Unternehmen gründet, muss meist auch eigene Geschäftsräume mieten. Ob Fitnessstudio, Friseursalon oder Schreinerei: bei der Miete von Geschäftsräumen ist Vorsicht geboten, denn es gelten andere Regeln als bei der Wohnraummiete. Unternehmensgründer tun gut daran sich vorgängig über die Besonderheiten der Geschäftsraummiete zu informieren.
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Wer ein eigenes Unternehmen betreibt, benötigt in der Regel auch eigene Geschäftsräumlichkeiten. Unabhängig davon, ob lediglich Büros oder spezielle Räumlichkeiten (z.B. für Restaurant, Fitnessstudio etc.) gemietet werden, gilt es bei der Geschäftsmiete einige Besonderheiten zu beachten.
Vorsicht bei der Haftung geboten
Bei der Miete von Geschäftsräumen sollten Unternehmer darauf achten, dass der Mietvertrag auf das Unternehmen (z.B. AG oder GmbH lautet). In diesem Fall haftet nur das Vermögen des Unternehmens für die Schulden aus dem Mietverhältnis. Steht hingegen auch der Geschäftsführer als Privatperson auf dem Mietvertrag, kommt es unter Umständen zu einer solidarischen Haftung. Als Solidarschuldner haftet ein Unternehmer unbeschränkt mit seinem gesamten Privatvermögen. Aus dem gleichen Grund ist auch bei der Bildung von Büro- oder Praxisgemeinschaften Vorsicht geboten. Wenn mehrere Personen gemeinsam den Mietvertrag unterschreiben und dieser keine abweichende Regelung vorsieht, bilden die Mieter eine einfache Gesellschaft und haften für die Mietschulden solidarisch. Das bedeutet, der Vermieter kann wahlweise von jedem einzelnen Mieter die Begleichung ausstehender Beträge fordern, wobei jedoch ein internes Rückgriffsrecht unter den Mietern besteht.
Unterschiede zur Wohnraummiete
Bei der Miete von Geschäftsräumen gelten teilweise andere rechtliche Bestimmungen als bei der Wohnraummiete. Unternehmer sollten diese Differenzen kennen, da sie andernfalls wertvolle finanzielle Ressourcen riskieren. Während bei der Miete von Wohnräumen die Höhe der Mietkaution auf maximal drei Monatszinse beschränkt ist, gibt es bei der Geschäftsraummiete keine Limite (Art. 257e OR). Zahlt der Mieter den Mietzins nicht, hat der Vermieter von Geschäftsräumen ausserdem das Recht, Mobiliar, Waren oder Geräte bis zur Begleichung der Mietschulden einzubehalten (Art. 268 OR). Unterschiede zur Wohnraummiete gibt es auch bei der Kündigung. Bei der Miete von Geschäftsräumen beträgt die Kündigungsfrist nicht nur drei, sondern sechs Monate (Art. 266d OR). Grund für die längere Frist ist, dass es schwieriger ist, geeignete Geschäftsräumlichkeiten bzw. einen Geschäftsmieter zu finden, weil verschiedene Besonderheiten (z.B. Platz für Equipment, Anschlüsse etc.) berücksichtigt werden müssen. Aus demselben Grund kann ein Geschäftsmietverhältnis auch nicht nur maximal vier, sondern bis zu sechs Jahre erstreckt werden (Art. 272b OR). Ein Vorteil der Geschäftsmiete besteht darin, dass wer das Mietverhältnis vorzeitig beenden will, die Möglichkeit hat, dieses mit schriftlicher Zustimmung des Vermieters auf einen Dritten zu übertragen. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn ein Geschäft verkauft werden soll. Der Vermieter kann die Übertragung nur aus wichtigen Gründen verweigern (Art. 263 OR).
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