Interview mit den Gründern der Fusion Drinks GmbH – Erfinder des einzigartigen «LILAH»
Vincent Aeberhard ist CEO und Co-Founder der Fusion Drinks GmbH, die mit ihrem einzigartigen LILAH – eine Kombination von orientalischem Chai und Crèmelikör – gerade den Getränkemarkt ordentlich aufmischt. Lesen Sie im Interview wie das Start-Up tickt und wohin es demnächst gehen soll.
Die Fusion Drinks GmbH wurde 2013 mit der Hilfe von STARTUPS.CH von Vincent Aeberhard und Bojan Zagar gegründet. Bereits kurz nach der Markteinführung von «LILAH» konnten erste Erfolge verzeichnet werden und das Team wurde um Sandra Kennel (Marketing), Nilesh Shah (Sales), Raphael Kälin (Logistik-Partner) und Sven von Ah (Finanzen) erweitert. 2014 gewann das Team den renommierten World Spirits Gold Award.
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen Chai und Crèmelikör zu mischen?
Vincent Aeberhard: Vor über sieben Jahren entstand die Idee, LILAH zu entwickeln. Ich servierte damals meinem Freund und Geschäftspartner Bojan Zagar einen Chai Tee, den ich aus einer Fertigmischung aufbrühte. Er probierte ihn und kritisierte, dass dieses Gebräu überhaupt nichts mit echtem Masala Chai zu tun habe. Sein damaliger Mitbewohner hatte ein Rezept, welches er uns aufkochte und da brach bei uns das Chai-Fieber aus. Eines Abends, währendem wir wieder davon tranken, kam ich auf die Idee, einen Chai Cremelikör zu kreieren – es war die Geburtsstunde von LILAH!
Was war die grösste Hürde, die Ihr auf dem Weg zur Selbständigkeit überwinden musstet?
Aeberhard: Die grösste Hürde war die Kapitalbeschaffung, damit wir mit der Produktion starten konnten. Diese Hürde konnten wir mit einem aussagekräftigen Businessplan und der Hilfestellung von der BG OST-SÜD elegant meistern.
Der komplexe Gründungsprozess wurde von Beginn an durch STARTUPS.CH professionell begleitet, womit wir uns voll und ganz auf LILAH fokussieren konnten.
Welchen Tipp möchten Sie angehenden Neugründerinnen und Neugründern mit auf den Weg geben?
Aeberhard: Der wichtigste Tipp ist wohl der, an sich und die zu verwirklichende Idee zu glauben. Aber der Glaube alleine genügt natürlich nicht. Das Projekt, die Dienstleistung oder das Produkt welches man realisieren möchte, muss ein gewisses Potential mit sich bringen, um auf dem heutigen Markt zu bestehen. Daher ist es essentiell, einen aussagekräftigen Businessplan zu erstellen. Dies bedeutet, dass man sich eingehend mit dem Projekt befasst und es auf Herz und Niere prüft. Die Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen sollten selbstkritisch analysiert werden, um schlussendlich ein möglich realistisches Model zu erhalten, welches den Geschäftsverlauf in mittelfristiger bzw. langfristiger Laufzeit abbildet.
Stichwort Digital Marketing: Nutzen Sie soziale Medien für Ihre Idee? Google AdWords? Welche Strategie haben Sie hier?
Aeberhard: Social-Media-Marketing ist sicherlich ein sinnvolles Werkzeug für jede Unternehmung. In der Regel lässt sich kostengünstig auf das Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam machen. In unserem Fall sind Facebook, Instagram, Pinterest und Youtube unabdingbar.
Zukunftsperspektive: Wo stehen Sie heute in fünf Jahren?
Aeberhard: Neben dem eigenen Produkt LILAH, steht die Entwicklung neuer Kreationen bevor, welche demnächst präsentiert werden. Auch der Import und Vertrieb ausländischer Marken sind eine realistische Option und werden derzeit eingehend analysiert.
Im Geschäftsjahr 2016 wird der Verkauf von 20’000 Flaschen LILAH angestrebt. Mit dieser Menge erzielt die Unternehmung einen Marktanteil von 1.75 % des Gesamtvolumens im Segment “Cream Based Liqueurs“. Auf den ersten Blick erscheint dieses Volumen eher klein. Wenn man die Marktteilnehmer in diesem Segment etwas genauer betrachtet, sieht es schon etwas anders aus. Zumal der Marktführer Diageo Plc. mit Baileys ca. 60 % einen Grossteil besitzt und die restlichen 40 % unter ca. 8 weiteren Herstellern geteilt werden.
Teilnahme an Muba
Die Fusion Drinks GmbH wird an der Muba, die vom 15. – 24. April 2016 in Basel stattfindet, mit einem Stand vertreten sein. Dabei konnte das Unternehmen vom Start-Up Corner Package (vgl. Blogbeitrag), das speziell für Jungunternehmer kreiert wurde, profitieren. Sie waren bereits Aussteller an der Züspa 2015 und erzählen im Interview, warum für ihr Start-Up die Messe ein wichtiges Marketinginstrument ist.
Wie waren die ersten Messeerfahrungen?
Aeberhard: Anfangs sehr gewöhnungsbedürftig…- da man äusserst aktive Interaktionen zu Messebesucher aufbaut. Es fordert eine gewisse Extrovertiertheit, um sich bzw. das Produkt erfolgreich zu verkaufen.
Was zeichnet das Marketinginstrument Messe aus?
Aeberhard: Die Möglichkeit das richtige Kundensegment zu erreichen. Es gibt für beinahe alle Branchen geeignete Fachmessen. Diese sind vor allem für Messeeinsteiger zu empfehlen, da man dort gutes Networking betreiben kann. Aber auch gewöhnliche Publikumsmessen sind lohnenswert, wenn man mit der Dienstleistung oder dem Produkt auch Endverbraucher auf privater Ebene erreichen möchte.
Was muss man unbedingt beachten auf einer Messe?
Aeberhard: Wen man mit solch einem Auftritt erreichen möchte. Darunter fallen z.B. das Networking, direkte Verkäufe etc. Sicherlich sollte man den Kostenaufwand und Ertrag im Vorfeld gut abschätzen. Anhand dieser Analyse können geeignete Messen gut ermittelt werden.
Werden Messen auch künftig eine Rolle spielen innerhalb Ihrer Marketing-Strategie?
Aeberhard: In unserem Fall ist dies sicherlich eines der wichtigsten Marketingwerkzeuge überhaupt. Derzeit besuchen wir ca. 17 verschiedene Messen in der gesamten Schweiz. Dies hilft uns sehr, unseren Brand “LILAH“ auf dem Markt zu festigen.
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